Ins Freibad fließt frischer Beton

Während auf politischer Ebene über die Zukunft des Freibades Am Thie diskutiert wird, rollen im Bad selbst bereits die Baufahrzeuge. In der kommenden Woche sollen bereits die Bodenplatten für die neuen Gebäude gegossen werden.

“Ich bin fest überzeugt, dass wir im Mai hier eröffnen können”, sagt Peter Bach und beobachtet mit Argusaugen die Arbeit seiner Kollegen. Sie stehen fast Knöchel-tief im Schlamm und bringen frischen Beton als Frostschutz in exakt vermessene Baugruben ein. “In der nächsten Woche gießen wir die Bodenplatten. Das Wetter ist kein Problem”,
sagt Bach, Bauleiter für den Wiederaufbau der Funktionsgebäude im Freibad Am Thie.

Allerdings wird sich das Gesicht des Freibades insgesamt verändern. Der Verein “Gesund älter werden im Harz” hat sich mit Architekt Jürgen Hammer für drei neue Gebäudeteile entschieden und ist damit von der zwischenzeitlich favorisierten Variante, den Neubau wieder an der alten Stelle zu errichten abgerückt. Umgesetzt wird das Projekt von 6 Firmen aus Blankenburg und Umgebung.

“In die Ausführungsplanung sind die praktischen Erfahrungen der letzten drei Jahre voll eingeflossen. Sie garantiert einen besser zu organisierenden Betrieb der gesamten Anlage als bisher”, ist Vereinschef Klaus Dumeier überzeugt.
Im Detail ist vorgesehen, oberhalb des Bades ein Kassenhäuschen mit Erste-Hilfe-Raum sowie ein Gastronomie- und Sanitärgebäude
mit 2 Terrassen zu errichten. Beide sind vom Thie-Park aus zu erreichen. Damit können künftig auch Thiepark-Besucher den kompletten Service der Gastronomie inklusive der Toiletten nutzen.

Für die Bad-Besucher wird es ein zusätzliches Sanitärgebäude geben. Es soll an der Stelle des abgebrannten Funktionsgebäudes aufgebaut werden. Außerdem entstehen Umkleidekabinen und Wertschließfächer direkt am Rande der Liegewiese Richtung Friedensstraße.
“Die ehemalige Terrasse des Funktionsgebäudes mit den großen Sonnenschirmen bleibt zusätzlich zu den beiden neuen Terrassen
erhalten. Direkt daneben entsteht ein Sandkasten mit Spielgeräten für die Jüngsten”, erläutert Dumeier.

Ganz aktuell hatte sich Heinz Grimme (SPD) in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend über die Informationspolitik des Vereins beklagt.
“Leider ist festzustellen, dass nach dem Brandschaden wichtige Informationen nur Scheibchen-weise durchsickern oder zum Teil überhaupt nicht gegeben werden”, so Grimme. So fehle ihm eine Erklärung der Versicherung, dass der Verein die gezahlte Schadenssumme nach eigenem Ermessen verwenden kann. Unklar sei ihm auch, warum der Verein sich weigere die Versicherungs – und die aktuelle Bausumme zu nennen.

Trotz dieser kritischen Stimmen hat der Stadtrat mit großer Mehrheit den neuerlichen Betriebskostenzuschuss für das Bad über
knapp 114.000 Euro bewilligt. Das Geld wird nach einem Auszahlungsplan fällig. Zudem muss der Verein monatlich alle Kosten für den Bad-Betrieb gegenüber der Stadtverwaltung offenlegen.

Quelle: Harzer Volksstimme vom 9.3.2013, Autor Jens Müller

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