Derenburg • Einen überdimensionalen Scheck hat am Dienstag Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium dem Tierschutzverein Derenburg/Blankenburg und Umgebung überbracht. „Ich war in der Region unterwegs und wollte selbst vorbeischauen, um damit auch auf die wichtige Arbeit des Vereins aufmerksam zu machen“ so der SPD-Politiker. Er sehe dies als Wertschätzung für die Arbeit, die zu großen Teilen ehrenamtlich geleistet werde.
Hintergrund der Finanzspritze ist ein bundesweites fünf Millionen Euro umfassendes Hilfsprogramm zur Unterstützung der rund 520 Tierheime in Deutschland. „Es soll jenen helfen, an die zu Beginn der Pandemie nicht so gedacht wurde“ sagte Pronold. So habe die Corona-Pandemie auch die Tierschutzvereine in Deutschland vor große finanzielle Probleme gestellt. In vielen Fällen fielen Spenden weg. Vereinsaktivitäten, konnten nicht stattfinden, mit denen normalerweise Spenden gewonnen werden. Auch die fehlenden Vermittlungsmöglichkeiten für Tiere und der dadurch erhöhte Betreuungsbedarf während des Lockdowns seien für viele Vereine schwer zu bewältigen.
„Wir wollen aber die wichtige Arbeit der Tierschutzvereine fördern“ so Pronold. Er selbst habe sich zu Beginn der Pandemie ein Kätzchen aus dem Tierheim geholt. Das hat uns seit jeher das Home Office“ versüßt. Wir haben viel Freude damit“ verriet der gebürtige Passauer und ehemalige bayrische SPD-Landesvorsitzende.
Die symbolische Spendenübergabe in Derenburg nahmen die beiden Harzer Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer (CDU) und Dr. Eberhard Brecht (SPD) zum Anlass den Geldbetrag des Bundes über 7.500 € um jeweils 150 € aufzustocken. Der Veterinärmediziner und Vereinsvorsitzende Bernd Blankenburg rundete ihn schließlich auf 8.000 € auf. „Wir freuen uns wirklich über diese Hilfe“ bekräftigte er vor den Besuchern, die sich von Tierheimchefin Dagmar Fichtner durch die Anlage im Freien Feld führen ließen. Sie berichtete ihnen von den Problemen, engagierte und verlässliche Mitstreiter zu finden. „Die Arbeit verteilt sich auf immer weniger Schultern“ ergänzte Vereinschef Bernd Blankenburg.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Verein das Dach des Hauptgebäudes komplett erneuern lassen müssen. An mehreren Stellen hatte es durchgeregnet. „Aufgrund der Preiserhöhung konnte die Planung nicht aufrecht erhalten werden“, so Blankenburg. “Statt den kalkulierten 19.000 € kostete das Dach, ausgeführt mit langlebigem Profilblech letztendlich rund 22.000 Euro. Das Geld des Bundes kommt goldrichtig. Damit haben wir wieder mehr Luft zum Atmen“ so Blankenburg. Denn neben der baulichen Instandhaltung müssen in erster Linie die Tiere versorgt werden.
Aktuell betreuen die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Tierschutzvereins sowie 2 Jugendliche in einem Freiwilligen ökologischen Jahr 43 Katzen, vorwiegend Weibchen mit Jungen. Hinzu kommen 13 Hunde, von denen die meisten wegen Beißvorfällen so gut wie nicht vermittelbar sind, ein Wellensittich, ein Stanleysittich und ein Degu.
Autor: Jens Müller, erschienen in der Harzer Volksstimme am 14.07.21