Nachdem sich die Kandidaten vorgestellt hatten, interessierte die Schüler vor allem die Frage nach dem „Warum“ – Warum die Kandidaten Bürgermeister der Stadt Blankenburg werden und welche Ziele sie erreichen möchten. Philipp Eysel schilderte, dass er es als Jurist mit kommunalwirtschaftlicher Ausbildung und jahrelanger Tätigkeit in der Stadtverwaltung Blankenburg „Verwaltung“ könne. Er stelle sich als Idee für die kommenden 7 Jahre ein „Blankenburg der Generationen“, sowohl für jung und alt, vor. Die Stadt müsse von der demografischen Entwicklung her und auf der finanziellen Seite stabilisiert werden. Er selbst werde als Bürgermeister, aufgrund der günstigen Lage der Stadt und der im Vergleich zu anderen Städten günstigen Miet-/Kaufpreise für Wohnraum, für die Stadt als Wohn- und Lebensort werben. Auf der wirtschaftlichen Ebene könne die Stadt nur im Dialog mit den Unternehmen in vernünftigen und machbaren Schritten weiterentwickelt werden.
Ferner möchte er die Entscheidungsprozesse des Stadtrats für die Bürgerinnen und Bürger transparenter machen. So können bspw. Stadtratssitzungen im Internet übertragen, die Bürger an der Aufstellung des Haushalts beteiligt und eine Jugendvertretung, die diesen Namen auch verdient, ins Leben gerufen werden.
In der Frage nach der Stärkung des Wirtschaftsstandort Blankenburg, waren sich die 3 Kandidaten einig, dass Wirtschaftsförderung „Chefsache“ sei. Eysel sah neben einem aktiven Stadtmarketing, um Firmenansiedlungen und Bestandspflege die Stärkung der „weichen“ Standortfaktoren, also das Umfeld und die Lebensqualität, als entscheidendes Element für die Ansiedlung von Unternehmen und Fachkräften in der Stadt an. Gerade stabile Kinderbetreuungskosten und Freizeitmöglichkeiten seien dafür wichtig, dass sich Familien wohlfühlen und hierbleiben. Auch in Zeiten eines unausgeglichen Haushalts könne man durch gemeinsame Aktionen, wie Kehrwoche und über Spenden eine Aufwertung der Stadt erreichen. Da sei Kreativität bei der Entwicklung von Projekten gefragt. Die Jugendlichen lud Eysel ein, sich mit ihren Ideen an der Gestaltung der Stadt zu beteiligen.
Bei der von allen Kandidaten geschilderten Finanzknappheit, stellten sich die Gymnasiasten natürlich die Frage, wie man denn ohne Geld dann eine Landesgartenschau auf die Beine stellen wolle. Alle 3 Kandidaten sahen in der Gartenschau jedoch eine Chance. Eysel hob besonders hervor, dass die Landesgartenschau eine Möglichkeit sei Flächen auszugestalten. Bei der Landesgartenschau handle es sich vor allem um Wirtschaftsförderung, bei der allein vom Land eine Sockelförderung von 5 Mio. Euro bereitgestellt werde. Sollte man sich für die Umsetzung des Projekts entscheiden, seien weitere Fördermittel dann auch leichter zugänglich. Grundvoraussetzung sei, dass die umgesetzten Projekte der LAGA in eine langfristige Nutzung für die Stadt und ihre Bürger überführt werden.
Als Vorschläge wünschten sich die Jugendlichen, dass die umliegenden Gemeinden und bspw. die Oesig in die Ideen des Bürgermeisters stärker einbezogen werden. Auch Aussagen zu einer schnellen Internetanbindung, aber auch die zukünftige ärztliche Versorgung und der Zustand der Blankenburger Straßen interessierten die jungen Forum-Teilnehmer.
Mit der Aufforderung „Für welchen, der drei Herren ihr euch auch entscheidet, eins ist wichtig, geht wählen.“ beendete Schulleiter Dr. Büchel das Forum und bedankte sich ganz herzlich bei den Kandidaten und Organisatoren für die gelungene Veranstaltung. Durchgeführt wurde der Dialog von der Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zusammen mit dem Fachlehrer für Sozialkunde Herrn Meier.