Bei einer Gegenstimme haben die Mitglieder des Hauptausschusses den Weg für die Saison im Freibad Am Thie freigemacht. Sie empfehlen dem Stadtrat, dem Betreiber einen Zuschuss in Höhe von knapp 114.000 Euro zu zahlen – allerdings unter Auflagen.
Die nächste Saison im Freibad Am Thie scheint gesichert zu sein. Wenn der Betreiber-Verein “Gesund älter werden im Harz” bis Mai das abgebrannte Funktionsgebäude wieder aufbaut, kann er auch den Badbetrieb über den Sommer hinaus finanziell absichern.
Dafür gaben am Mittwochabend die Mitglieder Haupt- und Vergabeausschusses grünes Licht. Ihre Empfehlung muss heute vom Haupt- und Vergabeausschuss bestätigt werden. Eine Mehrheit
gilt als sicher, da selbst die Kritiker der zu ändernden Finanzvereinbarung zwischen Stadtverwaltung und Betreiber einräumten, die Badesaison nicht gefährden zu wollen.
Einzig Heinz Grimme (SPD) blieb bei seinem Nein, sowohl für den Zuschuss über rund 114.000 Euro, als auch über den vorgelegten Finanzplan, nach dem die monatlichen Kosten für den Badebetrieb gezahlt werden sollen.
Rüdiger Klamroth (CDU) hatte sich vehement dafür eingesetzt, den Beschlussvorlagen zuzustimmen, weil gerade damit die in den vorangegangenen Wochen immer wieder gegenüber dem Betreiber eingeforderte Transparenz gegeben sei. So muss der Verein monatliche betriebswirtschaftliche Auswertungen vorlegen und unvorhergesehene Ausgaben über die Lenkungsgruppe absegnen lassen.
Heinz Grimme wiederholte seine Befürchtungen, dass der Neubau nicht dem vorherigen Standard entsprechen könnte, weil der Verein einen Teil der nach dem Brand gezahlten Versicherungssumme für die Tilgung von Altschulden verwendet hat. Allerdings, so informierte Stadt-Kämmerin Dagmar Fuckert, handele es sich tatsächlich um eine Summe von rund 11.000 Euro und nicht wie zuletzt genannt um 76.000 Euro. Um den Wiederaufbau intensiver begleiten, sprachen sich die Hauptausschussmitglieder dafür aus, ab sofort an den wöchentlichen Runden der Lenkungsgruppe teilzunehmen. Der gehören bislang
Bürgermeister Hanns-Michael Noll, Bauamtschef Joachim Eggert, Dagmar Fuckert, Vereinschef Klaus Dumeier und ein Architekt an.
Quelle: Harzer Volksstimme vom 7.3.2013, Autor Jens Müller