Jedem Kind sein Verein

Die Gründungsmitglieder des Fördervereins "Jedem Kind sein' Verein" (von links): Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer, Pierre Rühmkasten, Dirk Michelmann, Elke Appelt, Karla Schmidt, Sascha Neuhäuser (in Vertretung von Juliane Dietrich), Christa Grimme, Cornelia Wagner, Henning Rühe, ebenfalls Gründungsmitglied, war zur Fotoaufnahme nicht anwesend. Fußballverein, Jugendfeuerwehr, Modellbahnclub, Pferdesportfreunde, Vereine gibt es im Harzkreis zuhauf. Die Tatsache stellt Eltern, die auf der Suche nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung für ihre Sprößlinge sind, aber häufig vor eine Menge Fragen: Was ist das Richtige für mein Kind? In welchem Verein ist er gut aufgehoben? Wer ist Ansprechpartner? Können wir uns den Mitgliedsbeitrag überhaupt leisten? Genau da setzt die Arbeit des neugegründeten Fördervereins “Jedem Kind sein Verein” an.

“Unser Ziel ist es, den Kindern im Harzkreis die Möglichkeit organisierter Freizeit näher zu bringen – egal aus welchen materiellen Verhältnißen sie stammen.” erläutert Dirk Michelmann, Vereinschef und Leiter der Kommunalen Beschäftigungsagentur (KoBa). “Wir wollen Eltern und Kindern Schwellenängste nehmen und versuchen eventuelle Geldprobleme zu minimieren, so dass jedes Mädchen und jeder Junge Zugang zu einem Verein hat.”

Die Idee, diesen Förderverein ins Leben zu rufen, hatte die Harzer Bundestagsabgeordnete Heike Bremer (CDU) schon vor einem Jahr. Sie hatte von dem Landesprogramm “Jedem Kind sein Instrument” in Nordrhein-Westfalen gehört. Warum nicht etwas ähnliches bei uns im Harzkreis einrichten, dachte sie damals und fand schnell einige Mitstreiter – und in Wirtschaftsminister Reiner Haseloff einen Unterstützer, mit dem sie sich inzwischen die Schirmherrschaft teilt. Unterstützt wird das Projekt von der KoBa. “Gemeinschaft ist gerade für Kinder etwas ganz Wichtiges”, so Michelmann. “In Vereinen kommen Mädchen und Jungen aus den verschiedenen Schichten zusammen, sind eingebunden, knüpfen Kontakte und stehen dadurch später stabiler im Leben. Das ist erwiesen. “Dass es im Harzkreis dafür wirklich einen Bedarf gibt, hat die Probephase in Blankenburg zusammen mit dem Projektbüro “Zukunft-Harz” gezeigt.

“Beim Kindertag im Juni haben wir die Idee erstmals vorgestellt und Flyer verteilt” berichtet Ute Reimann vom Projektbüro. Bei Gesprächen in den Blankenburger Grundschulen habe sie erfahren, dass Eltern bei der Suche nach dem richtigen Verein für ihr Kind gern an die Hand genommen werden wollen, weil es einfach an Informationen fehlt.” “Und dass es bei den Vereinen an Nachwuchs mangelt, ist auch ein Fakt”, ergänzt Dirk Michelmann. Vom Engagement des Fördervereins würden also nicht nur die Familien, sondern auch die Vereine selbst profitieren. Inzwischen wurde eine Liste mit interessierten Vereinen und freien Trägern in Blankenburg erstellt. “Es wäre aber schön, wenn sich noch mehr Clubs mit ihren Angeboten bei uns melden – vor allem aus der Kernstadt”, so Michelmann.

Spätestens im nächsten Jahr soll die Initiative auf alle Kinder und Jugendliche des Harzkreises ausgeweitet werden. Projektträger ist der Kreis-Kinder und Jugendring – sozusagen als Bindeglied zwischen den Familien und den Vereinen. “Unsere Aufgabe als Förderverein wird bis dahin sein, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren und zu informieren.” erklärt der Vereinschef. “Außerdem müssen wir überlegen, wie wir finanzielle Unterstützung einwerben können.” Ideen gibt es einige: Schnuppergutscheine oder Paten, die die Mitgliedsbeiträge für die Kinder übernehmen. Dafür werden schon jetzt interessierte Unterstützer gesucht.

Quelle: Harzer Volksstimme im August 2010
Verfasser und Urheber: Yvonne Sielaff

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