Mit Interesse habe auch ich den regen Meinungsaustausch über die Bemühungen eines in der Region ansässigen Vereins, der das Ziel anstrebt der Stadt Blankenburg den Beinamen “Welfenstadt” zuzufügen, verfolgt.
Es ist sicherlich sinnvoll sich auf die historischen Wurzeln zu besinnen und die Jahrhunderte bestehenden Kontakte zum Welfenhaus öffentlich herauszustellen. Auch für die Initiierung und Planung von Marketingmaßnahmen ist das Versehen mit einem bekannten Namen oder einem passendem Slogan nützlich.
Mir stellt sich allerdings die Frage, ob bei einem noch existierenden Adelsgeschlecht nicht erst das Einverständnis von dessen Angehörigen eingeholt werden muss, um den Namenszusatz Welfenstadt überhaupt führen zu dürfen. Weiter zu überlegen wäre, ob nicht finanzielle Ansprüche seitens der Adelsfamilie für das Führen eines solchen Namens geltend gemacht werden können.
Wenn ein Beiname für die neue Einheitsgemeinde Blankenburg gefunden werden soll, halte ich jedoch das Einreichen weiterer Vorschläge durch die Bürger der Stadt und Gemeinden für die sinnvollste Variante. Bei der “Welfenstadt” handelt es sich um eine Idee weniger. Dieser Namenzusatz sollte dann eine gemeinschaftliche Eigenschaft der Stadt Blankenburg und deren neuer Partnergemeinden enthalten. Dies muss nicht zwangsläufig die Verbindung zum Welfenhaus sein.
Um die historische Verbundenheit mit dem Welfengeschlecht und die Zusammengehörigkeit zur Stadt Braunschweig herausstellen, halte ich es für besser den Kontakt zum Braunschweiger Raum, wie er bspw. durch den Schlossverein besteht, beizubehalten und zu intensivieren.
Jens Grezes, 07.03.2010