Um darzulegen, wie man die Arbeit der europäischen Gremien direkt vor Ort auch in Blankenburg wahrnehmen kann, schilderte der SPD-Bürgermeisterkandidat Philipp Eysel zwei heraus-stechende Beispiele: So ist der Neubau der Regensteinschule aus dem Stark III-Programm, welches sich aus EU-Mitteln speist, finanziert worden. Ebenfalls zu 80% mit EU-Mitteln gefördert wird das Projekt „Stabil Harz“, das jungen Leuten, die im regulären Arbeitsmarkt kaum zu vermitteln sind eine Chance geben soll.
Auf die Frage, welche Vorteile Europa überhaupt biete, antwortete Arne Lietz, dass die europäische Idee eines friedvollen Miteinanders funktioniere und ein Europa ohne Grenzen für uns alle mittlerweile Normalität sei. Weiterhin bewirke Europa, dass kein Krieg mehr stattfände, was sich unter anderem dadurch zeigt, dass es keinen Zwang mehr gäbe einer Armee zu dienen, da die außenpolitische Situation in Europa durch die Zusammenarbeit stabil und sicher sei.
Die Gymnasiasten fragten danach, was er von rechten und europafeindlichen Parteien im Europaparlament halte. Lietz antwortete, dass es natürlich schwierig ist mit den Parlamentsmitgliedern zu arbeiten, die das Gremium in dem sie arbeiten, abschaffen wollen. Man müsse die Abwehrhaltung dieser Parteien brechen und durch Sachthemen ersetzen.
In den Verhandlungen zum Außenhandelsabkommen TTIP werde er versuchen, europäische Standards, wie die Gewerkschaftsbeteiligung, einzubringen und diese nicht dem freien Markt für Wachstum und nicht nachhaltigen Arbeitsplätzen zu „opfern“. Die USA müssten sich in einem Abkommen diesen Standards gegenüber offen zeigen und nicht alleinig versuchen in ihrem Sinne zu wirken.
Es interessierte die Schüler zudem, warum sich Herr Lietz gerade für die SPD als Partei entschieden habe. Die einfache Antwort, die Lietz darauf fand, dass er sich mit der Idee einer sozialen Demokratie identifiziert und er die SPD als Programmpartei schätzt, die verschiedene Ansichten toleriert und in der eine vernünftige Diskussionskultur herrscht.
Abschließend wollte Fachlehrer Meyer von Lietz wissen, was die Schüler tun könnten, um einen ähnlichen Weg, wie er einzuschlagen. Dazu hatte er 2 Hinweise, die auch sein Leben geprägt haben: „Werdet aktiv und geht in die Welt“. Die Schüler sollten durch das Engagement in Vereinen, Parteien und NGOs lernen die Gesellschaft zu gestalten und zu verändern. Ebenso sei ein Auslandsaufenthalt oder ein Auslandsjahr eine weiterbringende Erfahrung.