Das Ergebnis im März war schockierend – die SPD müsse aber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern den Blick nach vorne richten, signalisierte Landesvorstandsmitglied Oliver Lindner beim Treffen mit dem SPD-Ortsverein im Blankenburger Rathaus. Natürlich hat das Wahl-Debakel im März deutliche, vor allem finanzielle und organisatorische Spuren hinterlassen, denen man nun begegnen müsse. Eingelebte Strukturen sind nicht mehr zu halten gewesen, aber auch darauf könne man reagieren.
Zunächst haben sich die Sozialdemokraten im Land einen neuen Vorstand gewählt, der durch den Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka geführt wird. Unmittelbar nach der Wahl wurden in Sachsen-Anhalt 4 Regionalkonferenzen abgehalten, um über Handlungsstrategien, nach der Wahl zu sprechen. Diese gelte es nun in konkrete Arbeitsaufgaben umzumünzen, so Lindner.
Er selbst ist Mitglied der Arbeitsgruppe Kommunikation, die sich zum Ziel gemacht hat ein einheitliches, stimmiges Bild der Partei nach außen zu schaffen. Er wünscht sich moderne Kommunikationsformen, wie Online-Konferenzen oder ein Sitzungsmanagementsystem, um Absprachen effektiver zu gestalten. Auch sollen die Mitglieder viel mehr am Prozess beteiligt werden und beispielsweise in einem Wahlverfahren über den geeigneten Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl entscheiden.
Am wichtigsten ist aber, so Lindner und das müssten die Sozialdemokraten verstärkt tun: Den Menschen zuhören, auf diese zugehen und sich der Probleme annehmen. Nur so könne man dem Vertrauensverlust in die Demokratie begegnen. Auch legte er den Blankenburgern nah, eine Debattenkultur anzustoßen, in der Probleme kritisch ausdiskutiert werden. Dies ist in den letzten Jahren viel zu kurz gekommen.
Mit einem Wein aus dem nördlichsten Weinanbau-Gebiet Europas bedankte sich der Vorsitzende Heinz Grimme bei Lindner für die neuen Ansichten, die nun auch in die Arbeit vor Ort einfließen werden.