Der Arbeitskreis Rechtsextremismus des SPD-Landesverbandes Sachsen-Anhalt veranstaltete am Mittwoch, 3. September im Gleimhaus Halberstadt eine Podiumsdiskussion zum Thema „Folgen des Wegfalls der Urheberrechte an dem Buch Adolf Hitlers „Mein Kampf“ – gefährlich oder lehrreich?“ Mit dem Auslaufen der Urheberrechte des Freistaates Bayern steht dann einem kommerziellen Nachdruck nichts mehr im Wege. Es stellen sich nicht nur um rechtliche Fragen, sondern vor allem geht es auch um gesellschaftliche Verantwortung, Aufklärung und Geschichtskultur. Kann und soll das Machwerk verboten werden? Soll eine quellenkritische kommentierte Ausgabe zukünftig über das Machwerk und fremdenfeindliches, antisemitisches Gedankengut aufklären? Welcher Weg ist von Vernunft und Weitsicht geprägt?
Der Teilnehmerkreis und das interessierte Publikum führte sachlich gut fundierte Diskussion. Wesentliche Grundlage, Antworten und Anregungen gaben: Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig (Professur für Politikwissenschaft an der Universität Passau), sie hat die Texte analysiert und stellte ihren Studienkommentar vor, Stephan Joachim Kramer (Generalsekretär a. D. des Zentralrats der Juden), Prof. Dr. Angela Kolb (Justizministerin des Landes Sachsen-Anhalt), Andreas Hueck (Künstlerischer Leiter des Theaters Poetenpack Potsdam) sowie die SPD-Landtagsmitglieder Holger Hövelmann, für den Arbeitskreis Rechtsextremismus und Landtagsvizepräsident Gerhard Miesterfeld.
Angereichert wurde der Abend durch einen kleinen Film zu Georg Taboris Farce “Mein Kampf” und Reaktionen von Schülern. Nach zwei Stunden konzentrierter Information wurden die Gespräche in lockerer Runde fortgesetzt.
Quelle: SPD Harz (Kurt Neumann)