Würdevolles Erinnern und Sicherheit schließen sich nicht aus

Die Blankenburger SPD unterstützt die Bestrebungen der Stadtverwaltung, eine Konservierung der sogenannten Klosterwerke durch Verfüllung zu erreichen. Sicherheit und würdiges Gedenken an das von den Nationalsozialisten an diesem Ort verursachte unermessliche Leid der Zwangsarbeiter*innen schließen sich nicht gegenseitig aus.

Vor dem Hintergrund, dass die Untertageanlage selbst als Gedenkort aufgrund ihrer erwiesenen Gefährlichkeit nicht in Betracht kommt, weil ein sicheres Betreten nicht möglich ist, sollte ihr jetziger Zustand dokumentiert und an anderer Stelle gezeigt werden. Hierfür kommen in der heutigen Zeit auch dreidimensionale Darstellungen im Wege der sogenannten “erweiterten Realität” (augumented reality) in Betracht, wie sie von der Stadt Blankenburg beispielsweise auch auf der Burg und Festung Regenstein geplant sind.

Aus Sicht der Blankenburger SPD bietet sich als Gedenkort für die von den Nationalsozialisten in Blankenburg begangenen Verbrechen und das hierdurch verursachte Leid die verbliebene Baracke des KZ-Außenlagers Blankenburg-Oesig an. Durch die Kombination aus revisibler Verfüllung und genauer Dokumentation der “Klosterwerke” kann die Kombination gelingen, nachfolgenden Generationen einerseits einen würdigen Gedenkort an das unmenschliche Leid der KZ-Häftlinge zu schaffen und andererseits diese nachfolgenden Generationen nicht mit unkalkulierbaren Kosten- und Sicherheitsrisiken zu belasten. Die bestünden, würde man jetzt auf die Verfüllung verzichten.

One Response

  • Liebe Genossinnen und Genossen.

    Als Enkel eine KZ Buchenwald Häftlings, SPD Mitglied und Stadtverordneter der Stadt Langenselbold, teile ich eure Auffassung zur Verfüllung des Stollens nicht. Kein Bild und keine 3D Animation kann zum Beispiel einer Schulklasse auch nur annähernd die Umstände vermitteln, unter denen die Zwangsarbeiter:innen dort zu leiden hatten. Gerade heute, in einer Zeit der Geschichtsfälschung, Holocaustleugnung und Verharmlosung der Schreckensherrschaft der “Nationalsozialisten” ist der Erhalt einer solchen Gedenkstätte wichtiger als der schnöde Mammon, der aufgebracht werden müsste, um den Stollen zu sanieren und so der Nachwelt zu erhalten. Wenn 400 Million Euro für 200 Tausen Impfdosen mal eben schnell und sofort ausgegeben werden können, um das Versagen von Herrn Spahn und Frau Stella Kyriakides (EU Gesundheitskommissarin) zu kaschieren, sollten ein paar Millionen für eine solch wichtige Gedenkstätte marginal sein. Der neue Amerikanische Präsident Joe Biden hatte kürzlich gerade aus diesem Grund die KZ Denkstätte Dachau scharf kritisiert. Ich bitte Euch daher freundlichst, eure Entscheidung zu überdenken. Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur ist Wichtiger denn Je … Freundlich grüßend, Werner Fromm

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