Mit bewegenden Worten hat Willi Barthauer zu Frieden gemahnt. Der Zeitzeuge der Zerstörungen in Hüttenrode durch alliierte Luftangriffe vor genau 70 Jahren enthüllte zuvor eine Gedenktafel in der Teichstraße.
An jener Stelle, wo am 18. und 19. April 1945 US-amerikanische Tiefflieger sowie Panzer die meisten Schäden in Hüttenrode angerichtet haben, steht seit dem Wochenende eine große Tafel. Sie erinnert aber nicht nur an die dort zerstörten Häuser und die in den letzten Kriegstagen so sinnlos getöteten Soldaten und Dorfbewohner. “Wer diese Tafel liest, wird nachdenklich. Sie ist ein Platz der Erinnerung, aber auch der Mahnung an die nachfolgenden Generationen”, sagte Willi Barthauer. Der 82-Jährige hatte einst die Angriffe miterlebt. Und nun den Tafeltext verfasst. “Wir wollen keinen Krieg mehr zulassen”, sagte er unter dem Beifall Dutzender Hüttenröder, die am Sonnabendnachmittag zur Einweihung der Tafel gekommen waren. Unter ihnen die Initiatoren: Hüttenrodes Ortschronisten um Peter Gehlmann, die seit Jahren die Geschichte ihres Dorfes akribisch aufarbeiten. Dazu zählt auch das Kriegsgeschehen, das in zahlreichen Berichten, Fotos und Schriften dokumentiert ist und in der alten Schule in einer Sonderausstellung gezeigt wurde.
“Als die Bitte an uns herangetragen wurde, dieses Projekt zu unterstützen, war es für uns eine Selbstverständlichkeit”, betonte SPD-Kreisvorsitzender Ronald Brachmann. Er dankte den Initiatoren für die Idee, mit dieser Tafel an die schrecklichen Ereignisse der letzten Kriegstage und die sinnlose Zerstörung von Teilen des Ortes zu erinnern und gleichzeitig unter dem Motto “Zeitzeugen mahnen” ein Zeichen für Frieden zu setzen.
Die Ortschronisten dankten neben dem SPD-Kreisverband außerdem Andreas Pawel, Metallbaumeister Stephan Abel, Bauunternehmer Steven Tippelt, dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt sowie zahlreichen Mitarbeitern und Helfern.